12 Gründe warum Sie eine Rechtsschutzversicherung brauchen
Die Rechtsschutzversicherung ist noch immer eine der vernachlässigten „Massensparten“. Die Nähe des Produkts zu Gesetzen und Rechtsprechung macht es einem Vermittler grundsätzlich nicht einfach, zweifelsfrei sagen zu können, was versichert ist und was nicht – nicht umsonst beschäftigen Rechtsschutzversicherer Juristen als Sachbearbeiter.
Auch auf Kundenseite herrscht ein hohes Maß an Unsicherheit. Viele Kunden fühlen sich zunehmend überfordert mit dem Tempo, in dem sich die Gesellschaft verändert. Ständig sieht er sich mit neuen Regeln und Gesetzen konfrontiert. Im Gegenzug werden alte in der Rechtsprechung neu interpretiert. Vertragsinhalte werden immer komplexer und insgesamt hat ein Großteil der Bevölkerung regelmäßig das unbestimmte Gefühl rechtlich übervorteilt worden zu sein. Eine Rechtsschutzversicherung als Rechtsdienstleister könnte da die richtige Lösung sein. Aber eine neue zusätzliche Versicherung? ,,Brauch ich nicht!“
Wir möchten Ihnen gerne ein Dutzend Gründe liefern, weshalb Sie sehr wohl eine Rechtsschutzversicherung brauchen.
1 . Die Kosten je Rechtsschutzfall sind nach der Einführung des Rechtsanwaltsvergütungsge setzes (Stand 2004) um mehr als 20% gestiegen
Beispiel: Ein Arbeitsrechtstreit bezüglich einer ungerechtfertigten Kündigung mit einem Streitwert von 10.500,00 € kostete vor der Einführung des RVG 2.660,25 €. Nach dem 01.08.2013 – also nach der Anpassung der Gebührensätze – kostet derselbe Rechtsstreit 3.048,45 €. Dies entspricht einer Kostensteigerung von 14,6 %.
2. Die Haftpflicht-Versicherung schützt den Schädiger und den Täter – Rechtsschutz hilft den Geschädigten und den Opfern!
Die Aufgabe der Haftpflichtversicherung ist neben dem Begleichen von Haftpflichtansprüchen die Abwehr unberechtigter Ansprüche gegen die versicherte Person. Somit haben Schädiger über ihre Haftpflichtversicherung passiven Rechtsschutz. Aber wer vertritt die Interessen des Geschädigten? Für die Durchsetzung eigener Haftpflichtansprüche gegen einen Dritten ist eine Rechtsschutzversicherung erforderlich.
3. Jährlich gehen über 2 Mio. Zivilklagen bei Gericht ein.
Zivilklagen können Rechtsstreitigkeiten von Privatpersonen (natürliche Personen und / oder juristische Personen) untereinander sein. z.B. Streitigkeiten aus Miete, Kauf, Werkvertrag, Schadenersatzklagen und Erbstreitigkeiten. Dies sind auch die häufigsten Deckungsfälle bei den Rechtsschutzversicherern.
4. Jährlich gibt es ca. 2,3 Mio. Verkehrsunfälle
Und ca. 40% davon werden vor Gericht verhandelt. Sei es, weil die Schadenhöhe strittig ist oder gar die Schadenfrage. Oftmals sind auch ausländische Verkehrsteilnehmer in einen Unfall involviert, was das Einschalten eines Anwaltes in den meisten Fällen unumgänglich macht. Und nicht nur die Thematik eines Unfalles ist im Verkehrs-Bereich erheblich. Möchte man sich z.B. gegen den Entzug des Führerscheins wehren, der einem aufgrund von wiederholter Geschwindigkeitsüberschreitung droht, hat man nur mit einem teuren Rechtsanwalt eine Chance.
5. Jährlich nehmen die Rechtsstreitigkeiten aus Versicherungsverträgen zu.
Schadenbeispiel: Frau Müller (VN) wird durch Krankheit berufsunfähig. Ihr behandelnder Arzt beschenigt Ihr auch, dass Sie im bisherigen Beruf dauerhaft nicht mehr wie gewohnt arbeiten können wird. Aufgrund der medizinischen Unterlagen kommt der BU-Versicherer zu einem ganz anderen Ergebnis und verweigert die Leistung. Da es um medizinische Sachverhalte geht, kann der Kundin von ihrem Versicherungsmakler nur schwerlich geholfen werden. Das Einschalten eines Anwalts wird nötig.
6. Jährlich gehen über 500.000 Klagen vor deutschen Arbeitsgerichten ein.
6 Stunden unseres Tages verbringen wir im Schnitt in der Arbeit, das sind ca. 40% der Zeit, die wir an einem Tag wach sind. Hier kann viel passieren, was vor einem Arbeitsgericht verhandelt wird, z.B. Mobbing, Änderungskündigung, Kündigung oder Probleme mit der Gehaltszahlung. Die Kosten hierfür trägt jede Partei in der 1. Instanz selbst (siehe Punkt 7 .), sofern dies nicht über eine Gewerkschaft auf gefangen wird.
7. Bei einer arbeitsrechtlichen Streitigkeit zahlt jede Partei bis zur ersten Instanz die eigenen Kosten selbst und zwar völlig unabhängig davon, wie das Verfahren ausgeht.
Bei Streitsachen, die vor einem Arbeitsgericht verhandelt werden gibt es eine Besonderheit, die unbedingt beachtet werden muss. Denn die Kosten einer Verhandlungn der 1 . Instanz werden unter den streitenden Parteien gleichermaßen aufgeteilt, die eigenen Kosten trägt jede Partei selbst. Und das unabhängig davon, ob ein Rechtsstreit gewonnen oder verloren wird. So kann es hier oft vorkommen, dass von dem „gewonnenen“ Geld ein Großteil zurück an Anwalt und Gericht gezahlt wird. Eine Rechtsschutzversicherung hilft hier!
8. Es gibt rund 35 Mio. Mietverhältnisse
Kündigung wegen Eigenbedarfs, Fehler in der Nebenkostenabrechnung, Probleme mit der Zahlung der Miete, etc …. Das und vieles mehr kann im Zusammenhang mit gemieteten/vermieteten Wohneinheiten zu Streit führen.
9. Gerade in Großstädten und Ballungszentren herrschen Risiken
Am Streitlustigsten ist man in den Stadtstaaten Hamburg (24,3 Streitfälle pro 100 Einwohner), Berlin (26,2 Streitfälle pro 100 Einwohner) und Bremen (22,5 Streitfälle pro 100 Einwohner). Das liegt an der hohen Dichte an Menschen, Autos, Wohnungen etc …. Gerade wer Kunden in Ballungszentren betreut, sollte auf das höhere Rsiko hinweisen. Denn die Wahrscheinlichkeit in einer Großstadt in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden ist natürlich immens höher. Auch der Wohnungsmarkt ist dort angespannter und bietet enormes Streitpotenzial.
10. Streitwerte steigen (und damit auch die Anwalts und Gerichtskosten) wegen der steigenden Lebenshaltungskosten.
Nicht nur, dass das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz die Gebühren der Rechtsstreitigkeiten angehoben hat, auch die Streitwerte sind über die Jahre gestiegen. Außerdem sind die Einkommen in der Bevölkerung in den letzten Jahren gestiegen. Das macht bei einem durchschnittlichen Arbeitsrechtstreit z. B. wegen einer Kündigung knapp 1.000,00 € mehr an Streitwert. Auch Mietpreise und Kosten der allgemeinen Lebenshaltung sind in den letzten Jahren rapide an
gestiegen.
1 1 . Es gibt immer mehr Gesetze und Verordnungen
Wenn man die Entwicklung betrachtet und die nähere (oder auch etwas fernere) Vergangenheit mit einbezieht, sind aus 10 (für jedermann nachvollziehbaren) Geboten im laufe der Zeit knapp 2.000 Gesetze (im Bundesrecht) und 3.400 Verordnungen mit 76.382 Artikeln und Paragraphen geworden, die nun leider nicht mehr für jedermann nachvollziehbar sind. Oder wussten Sie, dass Sie zwar unbekleidet Autofahren, nicht aber unbekleidet aus diesem aussteigen dürfen?
Oftmals führen Fehltritte, die man so bewusst gar nicht tätigen wollte zu Problemen, die gerichtlich oder zumindest nur mit anwaltlicher Hilfe zu bewältigen sind.
12. Die Rechtsschutzversicherung führt zu Chancengleichheit
Zum Abschluss ein Punkt, der mir persönlich am wichtigsten erscheint, denn hier geht es um das Thema „Fairness“. Als durchschnittlicher Bundesbürger sieht man sich häufig von großen Institutionen (sei es privatwirtschaftlich oder staatlich) ungerecht behandelt, ob nun Finanzamt, GEZ, Behörden oder eben große Unternehmen. Möchte man sich alleine gegen solche wehren, sieht man sich häufig gegen eine Schar an Anwälten ankämpfen, die die eigenen Argumente mit Paragraphen und Urteilen widerlegen. Auch vor Gerichtsverfahren scheuen Großunternehmen nicht, da oftmals davon ausgegangen wird, dass der vermeidlich „kleine“ Gegner dies finanziell nicht stemmen könne. Hier ist guter Rat teuer oder eben auch nicht. Denn über eine Rechtsschutzversicherung kann man sich anwaltliche Hilfe einholen und sich auch gegen „größere“ Gegner wehren.
Eine Gesamtübersicht über unsere möglichen Absicherungen finden Sie im Bereich Rechtsschutz auf unserer Homepage. Für alle Ihre Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Ergänzend zu dem Thema möchten wir noch auf unsere Kundenbroschüre unsere Information zur Rechtsschutzversicherung und unser Eklärungsvideo hinweisen.