So viele Schäden kann es doch gar nicht gegeben haben!
Gerade dann, wenn man selbst keinen Schaden erlitten und auch niemanden im Bekanntenkreis hat, der betroffen war, lässt man diese eigene Erfahrung gerne als allgemeingültig in die Meinungsbildung „Beitragserhöhung“ einfließen. Bei Versicherungstarifen, die ja meist bundesweit bei Kunden im Einsatz sind, gibt es einfach sehr große Unterschiede. So individuell der einzelne Kunde ist, so individuell ist auch seine persönliche Risikosituation. Allerdings lässt sich das individuelle Risiko nur teilweise bei der Kalkulation der Versicherungsprämie berücksichtigen. Es braucht einfach eine Gruppe gleichartiger Risiken, um einen Versicherungstarif zu kalkulieren. Rechnet man für jeden Kunden einzeln, hat das Auswirkungen auf die Höhe der Prämie, die dann entsprechend höher ausfällt, da nun auf das Risiko des Einzelnen und nicht auf die Gesamtheit der Versicherten abgestellt wird. Wie oben bereits erwähnt: Alle für einen, einer für alle.
Der Versicherungsbeitrag wird so kalkuliert, dass er vor allem zur Deckung zweier großer Bereiche ausreichen muss: Kosten und Schäden. Kosten lassen sich in der Branche nur zu einem gewissen Maß noch reduzieren. Wird weiter am Service gespart, merken Sie als Kunde dies ganz unmittelbar: Externe Call-Center mit ungelernten Zeitarbeitern sollen dann auf Ihre individuellen Fragen antworten und kompetent beraten. Das kann nicht funktionieren! Auf den Bereich der Schadenhöhe hat der Versicherer nur wenig Einfluss. Schäden werden schon deshalb immer kostspieliger, da sich hier die allgemeine Preissteigerung niederschlägt.